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Wir wünschten uns: Shalom, Salam, Friede

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen

wir alle haben von dem schrecklichen Überfall der radikalen Hamas auf Israel vergangene Woche gehört. Viele unschuldige Menschen wurden von Terroristen grausam ermordet. Nun scheint sich der Konflikt auszuweiten und bald könnte ein weiterer Krieg unsere unruhige Welt erschüttern.

Wir als Schule wollen ein Ort sein, an dem alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Aussehen oder religiösem Hintergrund friedlich zusammenleben und arbeiten können. Aus diesem Grund wollen wir hier und jetzt auch keine bestimmte politische Haltung zum Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis einnehmen oder von anderen einfordern.

Aber die Attacke auf Zivilisten, einzig und allein, weil sie einer bestimmten Religion angehörten oder aus einem bestimmten Staat stammen, ist ohne Einschränkung zu verurteilen. Dieser Antisemitismus richtet sich nicht gegen konkrete politische Handlungen, sondern ist eine Form von Rassismus, den wir entschieden ablehnen und der in der Geschichte der Menschheit immer nur größtes Leid verursacht hat.

Wir hier sind weit weg und fühlen uns wahrscheinlich schon wegen der schieren Gewalt, aber auch wegen der Komplexität des Konflikts im Nahen Osten überfordert. Also, was können wir hier und heute tun? Wir können Mitgefühl zeigen. Mitgefühl und Trauer über die Opfer auf beiden Seiten dieses Konflikts. Alle Opfer hatten Familie, Freunde, Lebensziele und Wünsche. Jedes Menschenleben, das in Israel oder in den Palästinensergebieten in diesen Tagen verloren geht, ist eines zu viel.

Wir gedenken daher all den Toten – auch unserem Lehrerkollegen in Frankreich, der in der Schule von einem jungen Mann erstochen wurde und dessen Ermordung wohl im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen Osten steht. Und wir hoffen auf vernünftige, menschliche und versöhnende Aktionen auf beiden Seiten… so dass die sinnlose Spirale der Gewalt gebrochen werden kann. Nur Toleranz und perspektivisch Frieden bringen uns hier weiter.

Ich lade euch deshalb ein, euch zu erheben, mit mir eine Minute innezuhalten, zu schweigen, zu gedenken und damit ein Zeichen für wichtige Grundrechte zu setzen, die in der Verfassung auch unseres Landes verankert sind: Toleranz, Religionsfreiheit und ein friedliches Miteinander.

Das Ende der Schweigeminute wird von mir bekanntgegeben.

[Schweigen]

Vielen Dank