"Die riesenhafte Einsamkeit des Mondes ist furchteinflößend, und sie lässt einen erst begreifen, was ihr zu Hause auf der Erde wirklich habt.
Von hier aus gesehen ist die Erde eine grandiose Oase in der weiten Wüste des Weltalls."

Jim Lovell (aus Apollo 8 in der Mondumlaufbahn)

Die Bedeutung des Faches

Biologie beschäftigt sich mit dieser Oase, die einzigartig ist in unserem Sonnensystem:
Denn nur hier gibt es Leben.


Was ist Leben?


Leben kann man nicht erklären – wir können es nur beschreiben und untersuchen, wie es auf den organischen und zellulären Ebenen funktioniert.
Dabei ist Biologie sehr vielschichtig.
In der Ökologie untersucht sie den Zusammenhang zwischen allen Lebewesen und wie wir Menschen unsere Umwelt schützen können, um in ihr zu überleben.
In der Physiologie werden die Organe der Lebewesen und ihre Funktionsweise betrachtet. Anwendung finden diese Erkenntnisse im Gesundheitswesen: in Sport, der Medizin und der Pharmazie.
In der Zellbiologie werden Erklärungen für diese Funktionen auf der biochemischen Ebene gesucht.
Auch die Phänomene der Vererbung können hier erklärt und verstanden werden.
In der Evolution geht es dann um die Entwicklung des Lebens im Verlauf der Erdgeschichte.
Dabei geht die Biologie als angewandte Naturwissenschaft experimentell vor und nutzt auch Erkenntnisse aus anderen Naturwissenschaften wie Chemie, Physik und Geologie.
Biologie hat somit eine große Bedeutung für die Gesundheits- und Umwelterziehung – beides sind wichtige Pfeiler für unser Überleben auf der Erde.
Damit die Erde die Oase bleibt, die sie noch ist.

Wie der Biologieunterricht abläuft

Biologie wird in den Klassenstufen 5 und 6 als Kooperationsfach unterrichtet:
BNT – Biologie, Naturphänomene und Technik

 

Klassenstufe Biologie
Stunden pro Woche
Naturphänomene und Technik
Stunden pro Woche
5 2 1
6 2 1
7 2  
8 0  
9 1+1 Gesundheitswoche  
10 2  
J1 je nach Wahl 0, 2 oder 4  
J2 je nach Wahl 0, 2 oder 4  

Inhalte

Die Schwerpunkte in den einzelnen Klassenstufen sind:

  • Unterstufe: Kennenlernen von Tieren und Pflanzen
  • Mittelstufe: Der Körper des Menschen und seine Gesunderhaltung, Vererbung und Ökologie
  • Oberstufe: Vorgänge des Lebens auf zellulärer und biochemischer Ebene

    2-stündig: Genetik, Neurobiologie, Evolution
    4-stündig: Genetik, Neurobiologie, Immunologie, Evolution – hier werden die Themen umfassender unterrichtet

Inner- und außerschulische Aktivitäten

Verschiedene Klassenstufen

Löwen retten Leben:
Die Schüler lernen im Unterricht die Methode der Wiederbelebung

Klasse 9

Gesundheitswoche:
Im Rahmen der Gesundheitswoche werden die Themen Sexualität und Ethik, Prävention bei sexuell übertragbaren Krankheiten und die illegalen Drogen behandelt.
Nach dem Schulgesetz soll die Schule nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung der Jungen und Mädchen fördern. Deshalb werden die Schülerinnen und Schüler mit den Fragen der Sexualität altersgemäß vertraut gemacht, ihr Verständnis für Partnerschaft entwickelt und ihr Verantwortungsbewusstsein gestärkt.
Ein Projektunterricht bietet die Möglichkeit zu einer ganzheitlichen Gesundheitserziehung, die neben den biologischen Kenntnissen deutliche Akzente bei der Persönlichkeitsbildung im Sinne von Wertevermittlung und „Ich-Stärkung“ setzt.
Selbstständige Lernphasen wechseln sich ab mit Informationen durch außerschulische Experten und einer handlungsorientierten Auseinandersetzung mit den Themen. Die Einbeziehung außerschulischer Experten hinterlässt aufgrund ihrer Erfahrung und Authentizität bei den Schülerinnen und Schülern einen nachhaltigen Eindruck.
An der Gesundheitswoche sind folgende Experten beteiligt.

1. Ein(e) Frauenarzt/Ärztin für die Mädchen (Besuch einer Praxis in Bad Urach/Dettingen)
2. Ein Urologe kommt zu den Jungen in die Schule.
3. Ein Streetworker berichtet aus seinem Alltag mit Drogenkonsumenten.
4. Trainerin zur Selbstverteidigung für die Mädchen
5. Trainer zur Selbstbehauptung/Kampfkunst für die Jungen

Oberstufe

Schülerlabor Neurowissenschaften, Tübingen:
Die Schüler führen in Kleingruppen unter professioneller Anleitung aufwendige Versuche rund um die Themen Neurobiologie und Sinnesphysiologie durch. Sie protokollieren ihre Ergebnisse und erstellen eine Präsentation für die Großgruppe.
Beispiel: Präparation des Wirbeltiergehirns, Elektrische Fische, Myogramme u.a


Die Biene

Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet,
hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.
Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr,
keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr,
keine Menschen mehr.

Albert Einstein

 

 

Dieses kleine Lebewesen versorgt uns nicht nur mit Honig, sondern es ermöglicht unser
Überleben auf der Erde.
Gar zu schnell halten wir kleine Lebewesen für lästig, überflüssig oder sogar schädlich.
Dabei wissen wir viel zu wenig über die Zusammenhänge und die tatsächliche Bedeutung
dieser Wesen. Wir durchschauen in vielen Fällen nicht die Komplexität der gegenseitigen
Abhängigkeiten und schaden letztendlich uns und unsere Zukunft.
Nicht Egoismen, sondern Kooperation zwischen gleichen und verschiedenen Arten, hat das Leben in der Erdgeschichte in seiner Vielfalt aufblühen lassen.

 

"Die riesenhafte Einsamkeit des Mondes ist furchteinflößend, und sie lässt einen erst begreifen, was ihr zu Hause auf der Erde wirklich habt.
Von hier aus gesehen ist die Erde eine grandiose Oase in der weiten Wüste des Weltalls."
Jim Lovell (aus Apollo 8 in der Mondumlaufbahn)

 

Wir wollen nicht, dass die Erde zu einer toten Mondlandschaft wird.
Um die grandiose Oase Erde zu erhalten, müssen wir alle Lebewesen auf der Erde wertschätzen.
„Umweltschutz ist Menschenschutz“.

Dies zu vermitteln, ist eine wichtige Aufgabe des Biologieunterrichts – und nicht nur am Beispiel der Biene.

Die Honigbiene (Apis mellifera) im Unterricht

  • In der Unterstufe
    lernen die Schüler und Schülerinnen ein Insekt kennen, das ihnen bereits aus dem Alltag bekannt ist. Neben dem Körperbau der Honigbiene, dem Leben der einzelnen Bienenwesen und der Kommunikation im Bienenstaat, erfahren die Schüler und Schülerinnen vor allem die ökologische Bedeutung der Honigbiene in ihrer Bestäubungstätigkeit sowie als Honiglieferant.
  • In der Mittelstufe
    erweitern die Schüler und Schülerinnen ihr Wissen um ökologische Zusammenhänge, indem sie z.B. über den Erhalt der Biodiversität reflektieren oder Eingriffe des Menschen in ein Ökosystem multiperspektivisch bewerten (z.B. mögliche Auswirkungen von transgenen Pflanzen auf Insekten).
  • In der Kursstufe
    wird der Wirkungsmechanismus von Ersatzstoffen im Pflanzenschutz thematisiert und deren Auswirkungen auf das Orientierungsvermögen von z.B. Honigbienen kritisch beleuchtet.

Ansprechpartner: Christoph König (kg@geg-bu.de) und Anré Zahn (za@geg-bu.de)