"Die Spendenbereitschaft der Schule überrascht mich immer wieder aufs Neue. Seit 2018 bin ich ehrenamtliche Mitarbeiterin im Verkaufsteam der Bad Uracher Tafel und habe so erlebt, wie regelmäßig die Schule für die Tafel spendet. Dieses soziale Engagement finde ich sehr bemerkenswert, denn: Armut ist uncool. Sich mit Armut auseinanderzusetzen, Armen zu helfen, Spenden zu sammeln, das ist einfach nicht cool. Das ist warmherzig. Das ist fürsorglich. Das ist Fürsorge für Menschen, die wir gar nicht kennen, die aber tatsächlich mitten unter uns wohnen, hier in Bad Urach und in den umliegenden Gemeinden. Dass es diese Armut überhaupt gibt, ist bitter, denn eigentlich wäre es die Aufgabe des Staates, Voraussetzungen zu schaffen, dass niemand auf die Almosen der Tafel angewiesen ist.
Umso erfreulicher und überraschender finde ich es daher, dass es einer gesamten Schulgemeinschaft über Jahre hinweg gelingt, die Tafel mit mehreren Spendenaktionen pro Jahr zu unterstützen, dass sie daraus keinen einmaligen Hype macht, sondern einen langen Atem entwickelt hat und diesen aufrecht erhält. Vor dieser Leistung habe ich sehr großen Respekt. Am GEG ist es wirklich so, dass der Elternbeirat bei der Schulleitung nachfragt, ob und wann es die nächste Tafelaktion gibt, die Schulleitung unterstützt den "AK Soziale Aktion" voll und ganz, und dass eben auch die Schüler- und Lehrerschaft dahinter steht, das sieht man ja an den zahlreichen Spenden, die jedes Mal aufs Neue zusammenkommen. Übrigens haben Amrei Schmid und Rahel Weber diese letzte Aktion als Neulinge ganz hervorragend gewuppt!
Als Vertreterin der ehrenamtlichen Tafelmitarbeiter:innen bin ich sehr dankbar über solche Spenden, denn seit Corona, seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der damit verbundenen Inflation bekommen wir Tafelläden von den Supermärkten immer weniger Reste, auch deshalb, weil die Supermärkte selbst sparsamer kalkulieren müssen. Klar, dass dann auch für die Bedürftigen weniger übrig bleibt! Umso mehr sind wir auf Spenden angewiesen, damit unsere Kund:innen nicht vor leeren Regalen stehen. In diesem Sinne möchte ich allen Spenderinnen und Spendern auf diesem Wege noch einmal sehr danken. Und wer in der Bad Uracher Innenstadt mal Zeit hat: Schauen Sie bei der Pfählerstraße 5 vorbei. Unser Laden ist kein Schmuckstück. Aber er zeigt, wie die Realität unserer Kundinnen und Kunden aussieht. Es ist wichtig, dass diese Menschen in unserer Gesellschaft nicht übersehen
werden. Auch die Tafelaktionen der Schule tragen dazu bei. Vielen Dank dafür!"
Julia Brauch