Einen ganz besonderen Nachmittag erlebten die Französischkurse der 11. und 12. Klasse: Pfarrer Christian Moussavou, der aus Kongo-Brazzaville stammt, kam ans Graf-Eberhard-Gymnasium und hielt einen Vortrag zum Thema „Das Erbe des Kolonialismus am Beispiel des Kongos“. Dass er dies auf Französisch tat, ist schon ein wichtiger Teil dieses Erbes, denn der Kongo (genauer gesagt, beide Staaten: Kongo-Brazzaville und Kongo-Kinshasa) waren französische bzw. belgische Kolonie, und seitdem ist Französisch dort Unterrichts- und Amtssprache.
Sehr lebendig und anschaulich berichtete Pfarrer Moussavou über die Geschichte der beiden Länder, über das Leiden der Bevölkerung unter unmenschlichen Methoden der Kolonialherren, z.B. im Schulunterricht, aber auch über positive Auswirkungen wie Fortschritte im Gesundheitssystem.
Spätestens als der Vortragende in einer spontanen Gesangseinlage den „Indépendance Cha Cha“, mit dem die kongolesische Bevölkerung ihre Freude über die Unabhängigkeit im Jahr 1960 ausdrückte, zum Besten gab, war das Eis gebrochen, und die Schülerinnen und Schüler trauten sich, Fragen zu stellen und mit unserem Gast ins Gespräch zu kommen. So erfuhren sie auch einiges Interessante über den Alltag im Kongo.
Das Thema Kolonialismus wurde durch diesen Nachmittag mit Leben gefüllt. Wir danken Herrn Pfarrer Moussavou für sein Kommen und seinen begeisternden Vortrag.
Antonia Neu