Zurück

Anker in unruhigen Zeiten - Das Weihnachtskonzert am GEG

Nach dem gemeinsam gesungenen Auftaktlied „Macht hoch die Tür“ begrüßte Schulleiterin Susanne Müller die zahlreich erschienen Gäste. In ihrer Ansprache erinnerte sie daran, dass wir noch vor einem Jahr die Coronakrise und den damit verbundenen Verzicht auf das gemeinsame Fest in der Großfamilie für das größte unserer Problem hielten. Nun sähen wir uns gleich einer Vielzahl schwerwiegendster und akuter Krisen ausgesetzt. Dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen seien Rituale wie das Weihnachtskonzert besonders wichtig. Sie bildeten stabilisierende Anker in unsicheren Zeiten. Man solle sich vor Augen führen, was in der Schule, trotz aller Probleme, schon wieder geleistet werde: Weihnachtsmarkteinsätze, Wandertage und nicht zuletzt eben das Weihnachtskonzert. Darauf dürfe man sich freudig und stolz besinnen.

Danach übernahmen die Musiker das Feld und führten das Publikum durch einen wahren Reigen weihnachtlich-musikalischer Höhepunkte.

Der Chor der Jahrgangsstufen 5 und die Klasse 6b präsentierten abwechselnd Gedichte von Hans Retep und Lieder aus dem Musical „Drei Wünsche frei“ von Axel Schulze. Unter der klaren Leitung unserer Kollegin Daniela Cremer gelang es dem gut besetzten Chor, den hohen Kirchenraum mit traumhaften Melodien auszufüllen. Diverse Soloeinlagen, beispielsweise von Simon Reichenecker (Trompete) oder Henry Webb (Saxophon; am Klavier begleitet von Daniela Cremer) rundeten diesen ersten Part des Abends würdig ab.

Auch der zweite große Chor des Gymnasiums um Cora-Ann Wagener-Mühleck, der sich aus den Jahrgangsstufen 6 und 7 rekrutiert, konnte eine individuelle Note setzen. Mit einer phantastischen Reise durch die Welt internationaler Weihnachtslieder, gesungen auf Französisch, Englisch, Hebräisch und Deutsch, begeisterten die jungen Sänger das Publikum. Besonders die von der Kanzel vorgetragenen Soli der beiden Siebtklässler Katja Höh und Hannes Göppinger sollen an dieser Stelle hervorgehoben werden. Die einzelnen Songs wurden in unterschiedlicher Konstellation zusätzlich von Flöte, Klavier und Schlagzeug umrahmt (Emma Schreiber, Rahel Maibrink, Antonia Nau, Jonas Strobel).

Doch nicht nur unter der professionellen Anleitung von Lehrern kann musikalischer Hochgenuss erblühen. Unsere ehemalige Schülerin Lea Vincent hatte kurzfristig einen eigenen Projektchor auf die Beine gestellt, der seine ganz eigene Version des Pentatonix-Songs „that’s christmas to me“ präsentierte; stark eingeleitet von Marco Alibrandi mit einem selbst verfassten Rap-Intro.

Besinnlichere Töne schlugen die zwei Zehntklässler Livia Hövemeyer und Hannes Meinschien an. Sie hatten gemeinsam mit unserer Reli-Kollegin Karin Steinestel die diesjährige Lesung vorbereitet und sich dafür intensiv mit Texten der bekannten Theologinnen Dorothee Sölle und Susanne Niemeyer beschäftigt. Der humorvoll-fiktive Dialog zwischen Gott und einem Engel zauberte einiges Schmunzeln auf die Gesichter der Zuschauer. Die „göttliche“ Idee, den Menschen an Weihnachten allen (überflüssigen) Strom abzustellen und sie so zu einem Weihnachten zu „zwingen“, das wieder an die Ursprünge des Festes zurückführt und die Feiernden an ihre echten, tieferliegenden Wünsche zu erinnern, hatte durchaus etwas Gewinnendes.

Neben dem Gesang kam natürlich auch der instrumentale Teil der Musik zu seinem Recht. Ein junges Ensemble (Violine, Querflöte, Klavier) aus Zwölftklässlern (Tabea Bahnmüller, Malin Vincent, Anne Bahnmüller, Larissa Ebinger, Jule Schreiner) bewies mit der Darbietung von „Halleluja“ aus Händels „Messias“, auf welch hohem Niveau an der Ermstalschule musiziert wird. „Last“, but sicherlich nicht „least“ heizte die traditionsreiche Big Band des GEG unter Leitung von Kathrin Kern den Anwesenden mit swingenden Rhythmen so richtig ein. Beim Abschlusslied zeigten die Bläser dann noch, dass sie auch das besinnliche Fach meisterlich beherrschen; als sie die Gemeinde beim klassischen Weihnachtslied „Tochter Zion“ begleiteten.

Alles in allem ein wahrhaft gelungener Abend! Nun wünschen wir allen GEGler und ihren Angehörigen ein friedvolles Fest und bedanken uns bei allen Beteiligten von herzen für dieses wunderschöne Weihnachtskonzert.