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Weihnacht für die Ohren

Michael Jaesrich

In seinen letzten Begrüßungsworten als Schulleiter des GEG wies Friedemann Schlumberger darauf hin, dass das Weihnachtskonzert für ihn jedes Jahr aufs Neue den Beginn der Weihnachtszeit einläute und ein solcher Abend den Stellenwert der musisch-künstlerischen Fächer an den Schulen eindrücklich vor „Ohren“ führe. Jedes Weihnachtsfest symbolisiere auch einen Neuanfang und Neuanfänge gebe es in der Schule viele. Gerade das diesjährige Weihnachtskonzert stellte einen solchen dar. Der langjährige Musiklehrer Fritz Schlenker, der die Weihnachtskonzerte viele Male mitgeprägt hatte, war im letzten Schuljahr in den Ruhestand verabschiedet worden und betrachtete die musikalischen Leistungen der GEG-Schüler erstmals als Zuschauer. Dafür standen mit Daniela Cremer und Katrin Kern zwei neue Musikkolleginnen auf der Bühne und sorgten mit dafür, dass der Neubeginn gelang.

Nach diesen einleitenden Bausteinen, wurde dem Publikum die ganze Bandbreite des musikalischen Lebens am Uracher Gymnasium zu Gehör gebracht. Den Anfang machte das Orchester unter der Leitung von Joachim Teufel. Besonders beeindruckend war die Darbietung des Bach-Stückes „Jesus meine Freude“. Unterstützt von ehemaligen Schülern und Lehrern des GEG zeigte das Ensemble seine ganze Qualität.

Im Anschluss füllten die Chöre den weiten Kirchenraum mit ihren klaren und vollen Stimmen. Den Beginn machte der Chor der Jahrgangsstufen acht bis zwölf unter der Leitung von Daniela Cremer. Mit Weihnachtsliedern aus dem angelsächsischen Raum begeisterten sie die Zuhörer. Besonders hervor stach die Darbietung des uralten kanadischen Liedes „Huron Carol“, das auf Englisch und teilweise auch in der Sprache der Huronen (Indianerstamm in Kanada) gesungen wurde.

Die großen Themen des Weihnachtsfestes, die Hoffnung und die Liebe, wurden jedoch nicht ausschließlich musikalisch erschlossen. Eine Gruppe Neuntklässler um die Religionslehrerin Katrin Steinestel führte das Publikum mit einer kurzen Lesung an die Grundaussage des bevorstehenden Festes heran und räumte so auch dem gesprochenen Wort an diesem Abend seinen wohlverdienten Platz ein.

Heiter und international wurde es beim folgenden Auftritt des Chores der Jahrgangsstufen sechs und sieben unter der Leitung von Cora-Ann Wagener-Mühleck. Die große und stimmgewaltige Gruppe brachte wahre Feststimmung in die Amanduskirche. Mit vollem Engagement präsentierten sie einerseits den schwungvollen spanischen Weihnachtssong „A la nanita nana“, um dann unter Beweis zu stellen, dass sie auch die besinnlichen Töne meisterhaft beherrschen. Die beiden Lieder „Advent ist ein Leuchten“ und das traditionsreiche „Gloria in exelcis deo“ wurden von den beiden Sopransolisten Greta Dümmel und Cem Özer begleitet. Die Siebtklässlerin und der Sechstklässler bewiesen Mut und Können, als sie von der Kanzel herab ihre Soloparts ins Publikum sandten. Den folgenden stürmischen Applaus hatte sich die Gruppe mehr als verdient.

Voll wurde die Bühne, als der Chor der Fünftklässler Aufstellung nahm. Wiederum nahm Joachim Teufel den Taktstock zur Hand und führte die fast hundert Stimmen zu gesanglichen Spitzenleistungen. Kraftvoll und fröhlich präsentierten die Neu-GEGler ihr Repertoire, das neben deutschen Weihnachtsklassikern auch das schwedisches Stück „Nu har vi ljus här i vart hus“ beinhaltete.

Abgerundet wurde das Weihnachtskonzert von der neu zusammengestellten Big Band; erstmals unter der Leitung von Katrin Kern. Den Blechbläsern gelang es spielend und variantenreich, die Amanduskirche akustisch auszufüllen und bereits nach wenigen Tönen begannen viele Zuhörer beschwingt im Rhythmus der englischen Songs mitzuwippen: Wahre Feststimmung in den altehrwürdigen Hallen der Stadtkirche!

Endgültig beschlossen wurde der Abend standesgemäß mit dem gemeinsamen Singen von „Stille Nacht, heilige Nacht“,…in die die Zuschauer dann auch entlassen wurden (also still, noch nicht ganz heilig!)

Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlichst gedankt für den wunderschönen Abend!